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unbekannt

Für die Zeit der Patriarchen sprechen die Eigennamen (Uz, Saba usw.), Reichtum und alter Hiobs (Kap. 42, 16) und das schreiben auf Stein (Kap. 19, 24).

Inhalt:

Die Frage nach Gott. Der Erhabene und Personhafte, der den Menschen ernst nimmt und ihm begegnet.

Das Geheimnis der Transzendenz: Der Vrhang des Sichtaberen wird weggezogen vor der eigentlichen Wirklichkeit und vor dem Herzen des Menschen, dessen Motive untersucht werden.

Die Tatsache des Leiden: Wie reimt sich das Atheisten Glück und das Glaubenden Trübsal mit der Gerichtigkeit Gottes zusammen? - Leider sind nicht zwingend nur Strafe für begangene Sünden (Ansicht der Freunde Hiobs), es gibt auch Läuterungsleiden (Ansicht Elihus) und Bewährungsleiden (Kap. 14+42). Deshalb darf und kann sich der Leidende ohne Auflehnung Gott anvertraut.

Abfassung:

Für die Zeit Salamons sprechen die Nähe zur Weisheitliteratur (Spr-Ps-Pred), die dichterische Vollendung und die tiefe des theologischen Problems.

Hiobs Freunde:

Eliphas: Ein Rechtgläubiger von strenger Moral und dem Argument: Leiden ist unfehlbar die Folge von Sünde.
Bildad: Ein Philosoph mit «überlieferter» - Weisheit und dem Spruch: Gott ist gerecht; antwortet Hiob nicht, so hat er seine Gründe.
Zophar: Ein «alleswissender» Hochmütiger. Er behauptet: Hiob wird weniger hart bestraft, als er es verdient.
Elihu: Ein Selbstsicherer: Gott bedient sich der Leiden, um zu reinigen und zu läutern.

Verzweifelt im Leid

Hiobs Freunde kommen, um ihm ihre Teilnahme zu zeigen und ihn zu trösten. Sie versuchen mitzuleiden. In wortlosen Gemeinschaft mit dem Trauerden sitzen sie bei ihm, die ganze Trauerwoche hindurch. Sie sind in seine nähe - und doch von ihm getrennt. Obgleich sie in der Stille mitzutragen sich bemühen, gibt es keine innere Verbindung zwischen ihnen und dem, der sich dem Schmerz völlig ausgelieftert sieht. Darum bleib sie in einer gewissen Unschärfe. Sie werden nciht zu Du, zum hilfreichen Gegenüber für den verzweifelten Hiob, der nur seine Klage beginnt. Nicht Gott wird verflucht, sondern das eigene Gewordensein. Hiob sieht sein Leben, das früher Gottes Heil erfahren hat, nun als Unheil an. Die übergrosse Belastung führt in eine Resignation, die kein Licht, keinen Sinn mehr wahzunehmen vermag. In solcher Ausweglosigkeit ist nur noch klagen möglich.

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